Nach langer, langer Zeit melde ich mich zurück. Dieses Blog soll weiterleben. :)
Soeben hat mein HSV den Deutschen Meister und Pokalsieger Dortmund mit 3:2 besiegt – sorry an alle mitlesenden BVB-Fans. Aber es sei mir als leidgeprüfter Hamburger gegönnt. Ich persönlich verlängere die Freude über den Sieg immer damit, möglichst viele Nachberichte verschiedenster Urheber zu lesen. Irgendwie toll, den Sieg aus zehn unterschiedlichen Perspektiven nachzuempfinden und dabei möglichst viele Meinungen aufzusaugen. Leider, leider wird im deutschen Journalismus (vermutlich anderswo genauso) aber vor allem Wert auf Geschwindigkeit gelegt – nicht auf Originalität und Einzigartigkeit. Das freut professionelle Inhalte-Zulieferer wie den Sport-Informations-Dienst (SID) natürlich sehr, denn auf der Geschwindigkeits-Geilheit der Verlage beruht zum Teil ihr Geschäftsmodell, den Verlagen Texte kostenpflichtig zur Verfügung zu stellen. Soweit, so unschön.
Warum aber niemand auf die Idee kommt, seinen Lesern wenigstens den Service zu bieten, diese SID-Texte auf grobe und allergröbste Schnitzer zu prüfen, will mir nicht in den Kopf. Es folgt daher eine Dokumentation über “Trainer Jürgen” und sein plötzliches Auftauchen in deutschen Medien.
Mit “Trainer Jürgen” ist natürlich der Dortmunder Coach Jürgen Klopp gemeint. Dieser offensichtliche Flüchtigkeitsfehler des SID, von dem der ursprüngliche Text stammt, wurde von folgenden Medien ebenfalls übersehen (die Screenshots wurden alle zwischen 17:40 und 17:50 gemacht und haben keinen Anspruch auf Vollständigkeit – interessant wird sein, wer den Fehler auch nach 24 Stunden nicht korrigiert hat). Nur gut, dass wir in diesem Land diese riesengroße Vielfalt an Qualitätsmedien haben – man sollte wirklich ALLES tun, um dieses extrem wertvolle Gut zu schützen. Nicht.
Positivbeispiele sind übrigens express.de, mopo.de und berliner-kurier.de – es geht also auch anders.