Es ist schon interessant – Lieferdienste gibt es in Deutschland seit Jahrzehnten. Bargeldlose Zahlungen auch. Und dennoch haben es die Bringdienste erst vor kurzem geschafft, ihren Kunden die bargeldlose Zahlung anzubieten (um die es inzwischen allerdings, ausgehend von pizza.de, einen ernsten Rechtsstreit gibt – die nächsten Tage mehr dazu hier). Diese Revolution im Kundenservice hatte ich bereits mehrfach erwähnt. Lieferheld.de*, eines der drei größten Bringdienst-Portale in Deutschland, geht nach der bargeldlosen Zahlung inzwischen noch einen Schritt weiter und bietet Lieferdiensten die Express Box an. Was diese Innovation mit Faxgeräten zu tun hat und warum neben den Lieferdiensten vor allem die hungrigen Kunden von der Express Box profitieren, wird im folgenden Beitrag erklärt.
Man mag es kaum glauben, aber bisher sieht der Ablauf einer Online-Bestellung inklusive Online-Zahlung bei Lieferdienst-Portalen wie Lieferheld.de* wie folgt aus: Der Kunde sucht sich auf der Website sein Schmackofatz zusammen, bezahlt online z.B. via PayPal und sendet die Bestellung ab. Diese erreicht den Lieferdienst allerdings nicht, wie man vermuten könnte, in digitaler Form, sondern als Fax! Ein Server generiert den Faxvordruck aus der Online-Bestellung und sendet diesen via Telefonleitung an das jeweilige Restaurant, wo das Fax dann dem Koch vor die Nase gehängt wird (oder so ähnlich). Problem: vor allem fehlerhafte Faxübertragungen, aber auch leere Faxrollen oder defekte Faxgeräte führen dazu, dass Bestellungen durchaus mal verloren gehen.
UMTS ersetzt Faxgerät
Lieferheld.de* will die Schnittstelle Online-Bestellung – Übetragung an den Lieferdienst endlich ins digitale Zeitalter holen. Die Express Box, die via UMTS online geht, empfängt die Bestellungen direkt und druckt diese auf einem kleinen Bon aus (Papier wird ganz nebenbei also auch noch gespart). Der Clou dabei: Mittels großer Tasten kann dem Besteller nicht nur via E-Mail oder SMS der Eingang seiner Bestellung bestätigt werden (ich hab tatsächlich schon mal stundenlang aufs Essen gewartet, weil das Restaurant meine Bestellung nicht erhalten hatte), sondern kann auch eine ungefähre Zeitangabe machen, wie lange es dauern wird, bis der Lieferant vor der Haustür steht. Mit 99€ einmaligem Kaufpreis ist die Box dabei nur unwesentlich teurer als ein Faxgerät.
Fazit:
Anscheinend erleben wir grad eine kleine Revolution, was den Kundenservice bei Lieferdiensten angeht. Nach der längst überfälligen Einführung von bargeldloser Online-Zahlung geht Lieferheld.de einen Schritt weiter und verbessert die Kommunikation zwischen Kunde und Dienstleister mit einer simplen Idee, die zudem zu einem Preis verkauft wird, den sich jeder kundenorientierte Lieferdienst leisten kann können sollte. Zwar scheint es auch bei dieser Lösung noch immer nicht ganz ohne Papier zu funktionieren (wobei man sich sicherlich fragen darf, ob eine weitere Digitalisierung z.B. über einen Monitor in der Küche, der die Bestellung anzeigt, wirklich alltagstauglich wäre). Aber zumindest wird bei jeder Bestellung durch den im Gegensatz zum DIN A4 Papier der Faxgeräte sehr viel kleineren Bon schon jetzt Papier gespart. Und das wichtigste: Der Lieferdienst hat die Möglichkeit, auf die Online-Bestellung des Kunden, wenn auch nur rudimentär, reagieren zu können, indem er deren Eingang bestätigt und eine geschätzte Lieferzeit übermittelt. Damit bietet Lieferheld.de nicht nur seinen Endkunden im B2C-Bereich einen einmaligen Service, sondern auch seinen sicherlich mindestens genauso wichtigen Kunden im B2B-Bereich, die diese Art der Übermittlung von Bestellungen sicher schnell zu schätzen wissen.
Was sagt ihr? Sinnvoll oder technische Spielerei? Hat vielleicht jemand schon Erfahrung mit diesem Service gemacht? Womöglich sogar ein Lieferdienst-Inhaber?
*Affiliate-Link